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Kategorie-Beiträge: Star Trek

Star Trek Discovery - Ein Drama in (bisher) 3 Staffeln

Stand:
2021-04-15 05:55:29
Kategorie:
Star Trek

Eine meiner Lieblingsserien meiner Kindheit und Jugend war Star Trek Voyager. Das hat sich bis heute nicht geändert. Während The Next Generation mit Cpt. Picard oder The Original Series mit Cpt. Kirk ebenfalls gute Serien waren, haben diese mich nie so mitgerissen, wie es bei Voyager der Fall war. Allein das grundsätzliche Setting, weit entfernt von der Heimat gestrandet zu sein und eine ziemlich hoffnungslose und lange Reise nach Hause anzutreten, war einfach eine richtig gute Idee und wurde meiner Meinung nach auch sehr gut umgesetzt.

Mit Staffel 3 von Star Trek Discovery wollte man, in gewisser Weise, etwas ähnliches erreichen und scheiterte meiner Meinung nach kläglich. Starten wir aber erstmal beim Anfang.

Als Discovery angekündigt wurde hatte ich tatsächlich Hoffnungen, denn die Star Trek Filme von J.J. Abrams waren einfach zu wenig Star Trek in meinen Augen. Es fehlte so ziemlich alles, was Star Trek ausgemacht hat. Also hatte ich mich tatsächlich gefreut, dass eine neue Serie kommen soll. Der erste Rückschlag für mich war die Epoche, in welcher Discovery stattfinden sollte, nämlich kurz vor der Kirk Ära. Warum ist das schlecht? Nunja, wenn man es ordentlich hätte machen wollen, hätte man den Canon von Star Trek beachten müssen, um keine unlogischen Fehler einzubauen. Darauf wurde aber gepflegt geschissen.

Staffel 1

Star Trek Discovery begann schon schrecklich. Die Pilotfolge hatte zwar durchaus einige gute Momente, aber die meisten Sachen waren einfach nur grottig. Angefangen bei den gewählten Schauspielern und deren Darbietungen, die einzige Person, die ihre Rolle gut gespielt hat, war Michelle Yeoh (Cpt. Philippa Georgiou). Abseits davon waren die Dialoge teils dumm und uninspiriert, die Schiffe der Klingonen hässlich und nicht einmal in der Nähe vom Original, von den Klingonen selbst will ich gar nicht erst anfangen. Wer auch immer dafür verantwortlich ist, hätte umgehend gefeuert werden müssen.

So ziemlich alle weiteren Folgen brachten weitere Schwächen zum Vorschein. Angefangen vom Schiffsdesign der USS Discovery, welches einfach nur enorm hässlich und lieblos hingeklatscht aussieht, über den Sporenantrieb, der jeglicher Grundlage entbehrt und von dem man sich bis heute nicht trennen konnte, bis hin zu ideologisch verblendeten identitätspolitischen Mist, den man unbedingt in die Serie klatschen musste. Das Spiegeluniversum setzte all dem noch die Krone auf:

"Höhö wir sind böse und versklaven alle und weil wir so böse sind, sind wir lichtempfindlich und haben was gegen Licht."

Selbst im originalen Star Trek mit Kirk war das, was als Spiegeluniversum bezeichnet wird, weitaus weniger platt und stumpf. Alles in allem eine wirklich fürchterliche Staffel, die mit einem kleinen Lichtblick endete, nämlich der USS Enterprise.

Staffel 2

Der Einstieg in Staffel zwei machte Hoffnung, da man mit Anson Mount (Cpt. Christopher Pike) eine ausnahmsweise gute Wahl getroffen hat. Er hat seine Rolle tatsächlich ziemlich gut gespielt und auch der grundsätzliche Storyverlauf war anfangs weitaus besser. Leider wurde es zur zweiten Hälfte der Staffel wieder schlechter. Scheinbar hatte man aber gemerkt, dass man Michelle Yeoh (Cpt. Philippa Georgiou) doch noch in der Story braucht, also fügte man sie mit ihrem Pendant aus dem Spiegeluniversum wieder hinzu. Eine denkbar schlechte Wahl, denn die Philippa Georgiou aus dem Spiegeluniversum war ein weitaus schlechterer Charakter, da man sie zwanghaft in das "höhö wir sind böse deshalb lösen wir unsere Probleme indem wir alle töten" Schema pressen wollte.

Hier und da gab es während der Staffel durchaus ein paar gute Verweise auf die originalen Begebenheiten, aber alles in allem war es eine große Enttäuschung - die wieder mit einem kleinen Lichtblick endete: Die USS Discovery inkl. Besatzung reisen in die Zukunft, weit in die Zukunft. Das schafft Platz und Freiheiten für interessante Geschichten, könnte man meinen, oder? Ja und nein, hauptsächlich nein, eigentlich nur nein.

Staffel 3

Die, leider wahrscheinlich nicht letzte, Staffel begann als absolute Katastrophe. Sonequa Martin-Green (Michael Burnham) legte eine derart schlechte Performance in der ersten Folge hin, dass ich dachte, ich wäre in einer 80er Jahre Sitcom gelandet, in welcher man nur die schlechtesten und gezwungensten Witze zu hören bekam. Die Dialoge sorgten dafür, dass ich mir mehr als einmal die Hand vor die Stirn geschlagen habe. Folge 2 war insoweit besser, dass Michael Burnham so gut wie nicht vorkam, der Rest war wieder sehr schwach und wirkte in vielerlei Hinsicht einfach nur erzwungen. Dann geschah etwas sehr erstaunliches, die Folgen wurden besser. Tatsächlich gab es zur Mitte der Staffel durchaus einige Folgen, die sehr nah an das rangekommen sind, was ich Star Trek nennen würde. Diese Qualität hielt leider nicht lange an, da man zum Ende der Staffel wieder auf unsinnigen Hokus Pokus zurückgriff und auf erzwungenen Bockmist. Am Ende war ich, wie erwartet, wieder einfach nur enttäuscht von Staffel 3.

Fazit

Star Trek Discovery ist alles in allem weder eine wirklich gute Serie, noch hat es sonderlich viel mit Star Trek zu tun, außer, dass man den Namen von Star Trek hier absolut missbraucht hat. Die wenigen guten Folgen täuschen halt leider nicht über das misslungene Gesamtergebnis hinweg und man hat, mal wieder, eindrucksvoll bewiesen, dass die Macher keine Ahnung haben, was Star Trek ausmachte oder es schlicht und ergreifend auch gar nicht wissen wollten. Leider war Star Trek Discovery der größte Hoffnungsträger unter all den Neuen Serien wie Lower Decks, Picard und was da noch so kommen soll (Ich habe bereits von einer weiteren Animationsserie gehört, die wohl kommen wird). Ich bleibe lieber bei Voyager, DS9 und Enterprise. In diesem Sinne.