Uni-Forscher "erklärt" wie "gefährlich" Proteste der "falschen Gruppe" sind
- Stand:
- 2022-01-05 04:55:22
- Kategorie:
- Politik
Frohes neues Jahr!
Ich habe mich lange nicht mehr gemeldet, hatte keine Lust zu schreiben und auch für mich kein wirklich interessantes Thema gehabt. Und bevor ich jetzt wieder eine "Game-Review" mache, dachte ich mir, ich brauche mal wieder etwas zum aufregen. Prompt wurde mir ein "netter" Artikel zugeschickt. Auch, wenn mir nicht "das Messer in der Tasche aufgesprungen" ist, so habe ich zu diesem Artikel doch einiges zu sagen. Schauen wir ihn uns deswegen einmal komplett an.
Chemnitz - Seit Monaten gehen in ganz Deutschland Gegner der Corona-Maßnahmen auf die Straßen. Viele Demonstranten sind friedlich, einige schlagen allerdings über die Stränge, verletzen Polizisten oder schmieden Mord-Pläne gegen Politiker. Doch wie gefährlich sind solche Protestzüge und welche Bürger laufen dort eigentlich mit? Protestforscher Dr. Piotr Kocyba (41) von der TU Chemnitz spricht nun über seine Beobachtungen.
Fangen wir damit an. Es sind nicht "viele" sondern die meisten, um nicht zu sagen, fast alle, die friedlich sind. Nur sehr wenige, und da auch nicht mal auf allen dieser Demos, werden gewalttätig. Gab ja auch Demos, die anscheinend komplett friedlich abgelaufen sind. Hier muss man aber auch dazu sagen, ohne die wenigen gewalttätigen Eskalationen entschuldigen oder rechtfertigen zu wollen, dass die Bevölkerung gerade sehr angespannt ist. Seit zwei Jahren gibt es teils völlig undurchsichtige und teils auch völlig unsinnige Maßnahmen, die jeder Grundlage entbehren. Teile der Bevölkerung werden für eine höchst persönliche Entscheidung gegängelt, und ja, im Endeffekt auch diskriminiert. Für viele ist der Geduldsfaden äußerst gespannt.
Der Uni-Forscher untersuchte zusammen mit der Freien Universität Berlin und der Universität Wien die Pegida-Bewegung und erlebt nun mit den sogenannten "Corona-Spaziergängen" in Sachsen ein echtes Déjà-vu. "Wie bei Pegida wollten es viele Beobachterinnen und Beobachter, Kommentatorinnen und Kommentatoren sowie Politikerinnen und Politiker zunächst nicht wahrhaben, dass wir es hier mit Personen zu tun haben, die gar keine klassischen Neonazis sein müssen, um unsere Demokratie zu gefährden und Gewaltphantasien Taten folgen zu lassen", erklärt Kocyba.
Weil der absolute Großteil der Leute auch nicht im Ansatz "klassische Neonazis" sind. Die allermeisten Teilnehmer, sowohl bei Pegida damals als auch bei den Spaziergängern heute, sind, nach meiner Auffassung, normale Bürger aus der Mitte der Gesellschaft. Ich vermute sogar, dass die Spaziergänge heute zu guten Teilen, vor allem in Sachsen, aus Leuten bestehen, die schon einmal für ihre Rechte auf die Straße gegangen sind. Denn wie bei den Pegida-Demos, um mal eine wirkliche Parallele zu ziehen, sind viele bis die meisten Teilnehmer bereits etwas älter, ich schätze mal so zwischen 40-50 Jahre, zumindest von den Bildern, die ich bisher von den Demos gesehen habe.
Inwiefern das "demokratiegefährdend" sein soll erschließt sich mir nicht. Genau genommen ist das gelebte Demokratie. Hier werden von Herrn Dr. Kocyba auch alle mit in Verantwortung gezogen, weil darunter ein paar vereinzelte Vollpfeifen sind, die Gewaltphantasien haben und noch weniger von denen dazu bereit wären, diese umzusetzen. Warum ist das eigentlich hier in Ordnung, bei anderen Personengruppen ist das dann aber eine unfaire Pauschalisierung?
Brandgefährlich! Denn: "Solche Personen sind sogar viel gefährlicher als der extremistische Rand der Gesellschaft, weil sie eine größere Mobilisierungswucht entwickeln, äußerst rechtes Gedankengut hervorragend normalisieren und von der Mehrheitsgesellschaft nicht ansatzweise vergleichbar wie Neonazis stigmatisiert werden."
Ja, eine große "Mobilisierungswucht" entwickeln zu können, hat die Mitte der Gesellschaft nun mal so an sich. Wo Problem? Und was ist bitte "äußerst rechtes Gedankengut"? Wie definiert man das?
Oder anders gefragt: Warum ist die Forderung, die Maßnahmen zu beenden, endlich wieder zur Normalität zurückzukehren und eine Impfpflicht abzulehnen "äußerst rechtes Gedankengut"? Und warum wären diese Forderungen grundsätzlich schlecht, selbst wenn es so wäre? Ist halt auch einfach nur das Schema "rechts=böse mkay". Stichwort Framing.
Heißt im Klartext: Die "Corona-Spaziergänger" können zum Gift für unsere Demokratie werden, da sich ein Großteil der Teilnehmer radikalisieren könnte!
Die Demokratie zu leben ist Gift für die Demokratie....kein Kommentar. Und jaja, die KÖNNTEN sich radikalisieren, ganz schlimm, lieber gleich alle niederknüppeln, stärker ausgrenzen und sich noch 2000 weitere böse Labels ausdenken. Wird sicherlich dabei helfen, dass sie sich nicht mehr so radikalisieren KÖNNTEN.
"Jetzt scheint man überrascht über die Radikalität zu sein"
Vorher ist es ja noch NIE auf Demos zu Ausschreitungen gekommen. NIEMALS vorher in der Geschichte kam es auf Demos zu Gewalt. Erst seit Pegida und besonders diesen bösen Spaziergängern. Piotr, halt einfach dein Maul.
Doch warum fällt es der Politik aktuell so schwer, gegenüber sogenannten "Spaziergängern" und "Querdenkern" klare Kante zu zeigen? "Ich glaube, dass es ein großes Bedürfnis nach gesellschaftlicher Harmonie gibt", erklärt Kocyba.
Oh ja, das Bedürfnis nach gesellschaftlicher Harmonie, die spürt man ganz deutlich momentan. Die spürt man Tag für Tag, wenn man als Person, die ein einfaches Angebot abgelehnt hat, deswegen nirgendwo mehr rein kann und beschimpft und stigmatisiert wird von überall. Diese Harmonie, wenn Menschengruppen niedergeknüppelt werden, die einfach für ihre Grundrechte einstehen wollen. Richtig harmonisch momentan. Ganz besonders auf Sifftwitter verspürt man aktuell diese Harmonie.
"Wir wollen nur Harmonie, deswegen prügeln wir sie dir ein!"
Ich frage mich, ob Herr Dr. Kocyba auch noch ab und an mal Kontakt mit der Realität sucht.
Eine so große Masse an Menschen zu kritisieren falle nicht leicht, "zumal diese nach dem äußeren Erscheinungsbild meist nicht wie Neonazis oder Hooligans daherkommen, sondern nach ganz gewöhnlichen Bürgerinnen und Bürgern aussehen." Daher werde dieser Gruppierung oft Verständnis geschenkt.
Was?! Leute, die keine Neonazis sind, sich zum absoluten Großteil auch nicht wie solche benehmen, sehen jetzt nicht mal mehr wie welche aus?! D-d-das geht doch nicht!
Und ich dachte, diese bösen Neonazi-Impfverweigerer und querschwurbelnden Verschwörungstheoretiker wären eine absolute Minderheit, wie können die also solche Massen auf die Straße bringen? Könnten sich unter diesen vielleicht vor allem normale Leute und auch Personen befinden, die selbst geimpft, teilweise sogar geboostert, aber dennoch gegen diese totalitären Maßnahmen sind? Aber nein, das ist sicherlich ganz unvorstellbar...
"Jetzt scheint man überrascht über die Radikalität zu sein, die jedoch von Beginn an in solchen Gruppendynamiken angelegt war. Wie gesagt, für mich ist das vor dem Hintergrund Pegidas ein Déjà-vu-Erlebnis", so der Forscher.
Ich bin eher überrascht, wie wenig bisher da passiert ist. Wie viele Leute es immer noch schaffen, friedlich zu bleiben. Aber gut, ob nun mein subjektiver Eindruck oder der von Herrn Dr. Kycoba, ist halt beides am Ende persönliches Bauchgefühl.
Gab es eigentlich bei den Pegida-Demos damals so große Ausschreitungen? Gab es da so viel Gewalt, was diesen Radikalisierungs-Vorwurf irgendwie logischer klingen lassen würde? Ich glaube die meisten Pegida Demos liefen sehr friedlich ab, kann mich an keine großartigen Eskalationen erinnern. Eskaliert ist es soweit ich weiß, wenn überhaupt, nur von Seiten der Gegendemos. Kann man mich natürlich gerne diesbezüglich korrigieren.
Ob sich die "Corona-Spaziergänge" zu einer festen Bewegung entwickeln, ist aktuell unklar. "Um von einer Bewegung zu sprechen, müssen wir noch ein wenig abwarten und sehen, wie es mit den Protestierenden nach der Pandemie weitergehen wird", sagt Kocyba. Der Wissenschaftler geht allerdings davon aus, dass die Proteste weitergehen, "selbst wenn die Mobilisierungskraft mit der Zeit nachlassen wird".
Die Proteste werden so lange weitergehen, wie die Maßnahmen anhalten. Überbleibsel wird maximal bleiben, wenn eine allgemeine Impfpflicht kommen sollte. Wobei es dann sogar noch mehr werden könnten als es aktuell sind, da sich auch genug Geimpfte strikt gegen die Pflicht aussprechen.
Ein hartes Durchgreifen gegen den Kommunikationsdienst Telegram, so wie es Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (46, CDU) es gefordert hatte, hält Kocyba für nicht sinnvoll. "Gruppenbildung und Identitätsstiftung hat bereits stattgefunden, ein Verbot solcher Telegram-Chats würde damit viel zu spät kommen." Und: Die Gruppierung würde schnell andere Wege finden, um ihre skurrilen Theorien zu verbreiten und eventuelle Mord-Pläne zu schmieden.
Ein Verbot wäre absolut sinnlos. Hier kann ich ausnahmsweise mal in Teilen zustimmen.
Statt einem Telegram-Verbot fordert der Wissenschaftler: "Der sächsische Ministerpräsident sollte vielmehr auf einen längst überfälligen Wandel der politischen Kultur in Sachsen hinarbeiten, was aber ein wesentlich fordernderes und langwierigeres Vorhaben wäre, als Verbote welcher Art auch immer auszusprechen."
Was für einen "längst überfälligen Wandel der politischen Kultur in Sachsen" denn? Da könnte der gute Dr. Kocyba doch ein wenig präziser werden, oder nicht?
Über Telegram wird - insbesondere von den rechtsextremen "Freien Sachsen" - immer wieder zu unerlaubten Corona-Demos aufgerufen. Auch Pläne zur Ermordung von Ministerpräsident Michael Kretschmer (46, CDU) tauchten laut einem Bericht des ZDF-Magazins "Frontal" in dem Netzwerk auf. Tage später wurden mehrere Wohnungen durchsucht. Es kam zu einer Verhaftung.
Was macht die "Freien Sachsen" jetzt eigentlich so rechtsextrem und warum? Ich kann die selbst nicht einschätzen, weil ich zu wenig von denen gehört habe bisher, aber ich lese immer nur diese "Feststellung", jedoch nie eine Begründung dazu.
Von welchem "Netzwerk" ist denn die Rede? Ist damit irgendeine Telegram Gruppe gemeint oder eine spezielle der "Freien Sachsen"? Soweit ich weiß waren diese "Pläne" zur Ermordung ja sehr allgemein gehalten. Dennoch nicht zu entschuldigen und gehört entsprechend geahndet. Egal wie viel Scheiße Kretschmer in den letzten zwei Jahren gelabert hat, den Tod hat er deswegen nicht verdient.
In diesem Sinne!