Tyras-Blog

Wiener Uni bevorzugt Diskriminierung und Inkompetenz

Stand:
2022-08-15 06:48:48
Kategorie:
Politik

So, mal wieder war es lange ruhig auf meinem Blog. Ich hatte zwar einige Texte angefangen, aber nicht zu ende gebracht, mangels Motivation. Doch ich denke, ich habe einen "tollen" Artikel gefunden, um wieder mal so richtig durchzustarten.

Der Spiegel titelt hier also wie folgt:

Wiener Uni bevorzugt Frauen
Da wird mit zweierlei Maß gemessen: Weil beim Aufnahmetest für angehende Ärzte zu wenige Frauen durchkamen, änderte die Medizinische Universität Wien das Verfahren - Bewerberinnen brauchen künftig weniger Punkte. Viele Studenten, auch weibliche, wehren sich gegen die "Quotenfrauen"-Regel.

Tatsächlich bin ich relativ erfreut darüber, dass der Spiegel den Artikel doch relativ kritisch einleitet. Es ist auch an Idiotie kaum zu überbieten. Aber lesen wir erst einmal weiter.

Jahrelang hatten sich mehr Frauen als Männer um einen Studienplatz an der Medizinischen Universität Wien beworben. Doch stets hatten die Männer beim Aufnahmetest besser abgeschnitten. Das ist unfair, fand die Hochschule, und reformierte ihr Testverfahren. Zum ersten Mal wurden Bewerberinnen dieses Jahr besser bewertet als ihre männlichen Konkurrenten.

Was genau ist daran jetzt unfair gewesen? Hatten die Frauen schwerere Tests bekommen? Nein? Dann ist es nicht unfair, wenn sie keinen Platz erhalten, weil sie schlechter abschneiden. Gerade wenn es um das Medizinstudium geht, sollten doch nur die Besten der Besten einen Platz erhalten, oder etwa nicht? Wenn das nun mal im Schnitt mehr Männer sind, sehe ich das Problem nicht. Genau so wenig wäre das ein Problem, wäre es andersherum der Fall.

Der Plan ging auf: Mehr Frauen als Männer ergatterten einen der begehrten 740 Studienplätze . Doch die Hochschule machte sich damit nicht beliebt: Studentenvertreter wehren sich seit Monaten gegen die Neuerung. Nun wollten einige abgewiesene Bewerber die Universität verklagen, berichtete die österreichische Tageszeitung "Kurier" am Samstag auf ihrer Internetseite.

Ich kann jeden Studenten verstehen, der dagegen klagen möchte. Denn DIESE Regelung ist unfair. Unfair allen Personen gegenüber, die bessere Leistungen erzielt haben, und nur aufgrund der Tatsache, dass sie männlich sind, den Platz nicht bekommen haben. Und unfair allen Frauen gegenüber, die den Platz nur weil sie Frauen sind, bekommen haben.

"Ich fühle mich von der Universität betrogen", zitierte das Blatt einen Bewerber. Er gehörte zu den 4370 Kandidaten, die am 6. Juli in der Messe Wien zur Aufnahmeprüfung angetreten waren. "Hätte ich den Test als Frau gemacht, hätte ich jetzt einen Studienplatz."

In meinen Augen braucht man sich hier nicht nur betrogen fühlen, es ist schlichtweg Betrug.

Auch Studentinnen kritisieren das Vorgehen der Uni. Die stellvertretende Vorsitzende der Studentenvertretung ÖH Medizin Wien, Birgit Ludwig, sagte: "Frauenförderung ist für die ÖH ein sehr wichtiges Thema, muss sich jedoch in rechtlich abgesichertem Rahmen bewegen und darf keine Diskriminierung von Männern darstellen." Medizinstudentinnen könnten künftig als "Quotenfrauen" abgestempelt werden, auch wenn sie von der geschlechtsspezifischen Auswertung nicht profitiert hätten, warnte Christian Orasche, Vorsitzender der ÖH Medizin Wien, bereits im März.

Was war eigentlich an dem Prinzip "Die Person mit besserer Leistung bekommt den Platz" so schlimm? Quoten sind so gut wie nie sinnvoll, weil es im Grunde IMMER auf Kosten der besseren Leistung passiert.

Die Universität fragt in ihrem fünfstündigen Eignungstest unter anderem das medizinisch-naturwissenschaftliche Grundverständnis, das räumliche Vorstellungsvermögen und den Umgang mit Zahlen ab. Diesmal berechnete sie den Mittelwert der Testergebnisse getrennt nach Geschlechtern. Das hatte zur Folge, dass Frauen mit weniger Punkten weiterkommen konnten als Männer. "Die genderspezifische Auswertung war unsere Lösung, um dem bestehenden Gender-Gap entgegenzuwirken", sagt Universitätssprecher Klaus Dietl im "Kurier". Das habe sich die Meduni Wien auch rechtlich absichern lassen.

Wenn ich schon wieder "Gender-Gap" lese, kriege ich das Kotzen. Erklärt mir doch bitte, was so verdammt schlimm daran ist, dass scheinbar Männer bei diesen Tests besser abgeschnitten haben als Frauen? "Oh nein, da kommen ja nur kompetente Leute an den Studienplatz, das geht so nicht, wir brauchen dringend ne Quote!!!" - Wie kann man nur so dämlich sein?! Wie viel Lack muss man saufen, um auf so einen Blödsinn zu kommen? Klaus Dietl: JA!

Ein von der Studentenvertretung beauftragter Jurist kam im April hingegen zu einem anderen Schluss: Die "umgekehrte und indirekte Diskriminierung" sei rechtswidrig, zitierte "Die Presse" aus dem Gutachten. Der Verfassungsjurist Heinz Mayer sieht gute Chancen für eine studentische Sammelklage. "Im Studium und später als Ärzte müssen beide die gleiche Leistung bringen, daher muss auch die Leistung des Eignungstests gleich bewertet werden.", sagte er im "Kurier".

Ich kann hier Herrn Mayer nur zustimmen. Das Geschlecht der Person, die später als Arzt oder Ärztin arbeiten will, ist völlig egal, einzig die Leistung sollte zählen. Und wenn hier im Schnitt Männer die bessere Leistung erbringen, dann ist das kein Problem, welches behoben werden muss. Aber nein, lassen wir lieber ein paar Frauen vor, obwohl sie bei gleichem Test schlechtere Leistungen erbracht haben, weil Quote. Ich kann wirklich nur hoffen, dass eine Klage hier Erfolg hat.

Die Hochschule ist anderer Meinung: "Es ist in der angewandten Psychometrie durchaus üblich, unterschiedliche Mittelwerte für unterschiedliche Gruppen, also auch geschlechterspezifische, anzuwenden", teilte sie mit. Die drei österreichischen Medizin-Unis in Wien, Innsbruck und Graz arbeiten derzeit gemeinsam an einem neuen Testverfahren, das nächstes Jahr erstmals an allen drei Hochschulen angewandt werden soll.

Wenn das so üblich ist, wie die Hochschule behauptet, warum wurde das dann nicht schon vorher so angewendet? Liegt es vielleicht daran, dass der Kontext da ein anderer ist? Ich würde nur zu gerne wissen, wie dieses neue Testverfahren aussieht, denn bei dem Unsinn hier im Artikel kann ich mir irgendwie nicht vorstellen, dass da was sinnvolles bei rum kommt.

Fassen wir also zusammen: Die Medizinische Universität Wien betreibt hier mithilfe von sinnlosen Quoten Diskriminierung, sorgt dafür, dass vermutlich weniger kompetente Ärzte in einigen Jahren auf die Bevölkerung losgelassen werden und zeigt trotz Kritik von mehreren Seiten keinerlei Einsicht. Ich wette, Wien hat aktuell einen großen Lackmangel, denn ich kann mir nicht vorstellen, wie viel Lack hier gesoffen wurde.

In diesem Sinne.