Factorio - Wer mag Automatisierung? Ich mag Automatisierung!
- Stand:
- 2021-05-18 11:51:29
- Kategorie:
- Gaming
In letzter Zeit spiele ich wieder häufiger Factorio. Es ist ein Spiel, dessen Grundkonzept so einfach wie genial ist. Man legt eine Bruchlandung auf einem fremden Planeten hin und die Aufgabe ist klar: Baue eine Rakete, und verlasse diesen Planeten wieder. Leichter gesagt als getan. Also hier mal meine "kleine Review" zu Factorio:
Wie bereits erwähnt, ist es das "Ziel" des Spiels, eine Rakete zu bauen und in den Orbit zu schießen. Wobei in Factorio tatsächlich eher der Weg das Ziel ist. Man fängt nämlich erstmal ganz klein an, man hat im Prinzip nur seine Spitzhacke sowie ein wenig Material, was man vom Wrack seines Schiffes sammelt. Nachdem man sich kurz orientiert hat, geht es los: Bäume fällen, Kohle und Eisen abbauen und in einen Ofen schieben, um Eisenplatten zu bekommen. Mit den Eisenplatten baut man sich einen Bohrer, welcher mit Kohle versorgt wird und dafür Eisen, Kupfer oder Steine automatisch abbaut. Um diesen, doch sehr langsamen, Prozess zu beschleunigen, braucht man mehr Bohrer, mehr Öfen, mehr Kohle zur Versorgung der Öfen und Bohrer. Und da man ja nicht immer vom Bohrer zum Ofen rennen will um das Zeug manuell dort reinzupacken, baut man Transportbänder, welche zB das Eisen vom Bohrer in Richtung des Ofens transportiert und ein Greifer packt dann das Eisen in den Ofen. Doch auch der Greifer braucht Energie, im einfachsten Fall Kohle (oder Holz), um selbst zu funktionieren. Auf die Dauer ist das sehr Brennstoffintensiv. Die Lösung ist Elektrizität. Also baut man Boiler, welche mithilfe von Kohle und Wasser Dampf herstellen, welche wiederum Dampfmaschinen betreiben, um Strom zu gewinnen. Mit dem Strom versorgt man dann elektrische Bohrer und Greifer. Schnell hat man dann die ersten vollautomatischen Prozesse.
Und so geht es weiter, man erforscht mit einem Labor weitere Technologien, welche einem das Leben leichter machen, und baut seine kleine Fabrik immer weiter aus. Am Ende hat man eine riesige Anlage, bei welcher zB die Grundsätzlichen Rohstoffe wie Eisen und Kupfer von weit entfernten Quellen per Zug rangeschafft werden, damit diese weiterverarbeitet und den jeweiligen Anlagen zugeführt werden, sodass man nichts mehr direkt selbst produzieren muss. Am Ende sollte alles automatisch laufen und man selbst baut nur noch weitere Anlagen hinzu. Dabei ist jedoch Vorsicht geboten, denn all die Anlagen produzieren auch Umweltverschmutzung, und die Einheimischen des Planeten mögen das gar nicht. Man muss sich also auch gegen Angriffe dieser erwehren, durch Wachtürme, Flammenwerfer, Lasertürme, Minen und einigem mehr.
Factorio setzt dabei auf eine nette 2D Grafik aus der Vogelperspektive, mit viel Liebe zum Detail. Factorio sieht trotz dieser 2D Grafik, oder vllt. sogar ein wenig deswegen, großartig aus. Das ist auch nicht ganz grundlos, denn die Performance profitiert davon. Factorio läuft zwar grundsätzlich auf fast jeder Gurke, wird aber gerade im späteren Spielverlauf bei all den Transportbändern, Logistik-Drohnen und den ganzen Produktionsanlagen doch ein wenig Leistungsintensiver.
Abseits davon bieten relativ übersichtliche Statistiken einen guten Blick auf die Effizienz seiner Fabrik. Man kann sich so auch problemlos errechnen, wie viele Anlagen man für eine bestimmte Anzahl an Produkten pro Sekunde beispielsweise braucht, da die Dauer der Produktion, die benötigten Ressourcen, ja selbst wie viele Ressourcen auf einem Band pro Sekunde transportiert werden können, angezeigt werden. Ein Beispiel sind die Transportbänder: Das einfache gelbe Transportband kann 15 Ressourcen pro Sekunde transportieren, das rote schon 30 und das blaue Transportband 45. Freunde der Mathematik werden hier durchaus Spaß haben. Ein weiterer Pluspunkt sind die Blaupausen. Man kann eine Produktionskette genauestens planen, bevor man sie baut. Hält man die SHIFT-Taste gedrückt, so setzt man ein Gebäude nicht, sondern nur ein Abbild des Gebäudes. So lassen sich komplexe Anlagen vorher genauestens planen, bevor man sie baut. Und das beste, man kann diese Planungen als Blaupause speichern und dann einfach dahin kopieren, wohin man sie haben möchte. Das erlaubt einem im späteren Spielverlauf, wenn man seine eigenen Bauroboter hat, dass man komplette Produktionsketten errichten kann, obwohl man nicht mal in der Nähe dieser ist.
Und für alle, denen nach etlichen Stunden mit diesem Spiel langweilig wird, es gibt noch eine riesige Anzahl an Mods, die das ganze Prinzip noch unendlich erweitern. Von mehr Fahrzeugen (wie zB Frachtschiffe und Tanker) bishin zu komplett neuen Produktionsketten mit neuen Rohstoffen und Anlagen.
Fazit:
Factorio ist ein großartiges Spiel, welches man sowohl alleine als auch im Multiplayer sehr gut spielen kann und welches mich vollends überzeugt hat. Ich habe bereits mehrere Hundert Spielstunden in dieses Spiel gesetzt und kratze wahrscheinlich noch an der Oberfläche von dem, was möglich ist. Zudem ist es mit einem Preis von 25 € eigentlich ein echtes Schnäppchen. Ich kann es nur empfehlen. In diesem Sinne.